Freitag, 26. Juni 2009

"Speed kills" oder wie war das?

Da gibt es eine "Schein-Bürgerinitiative" im Ennstal, die den Bau einer sicheren Straße durch unser schönes Alpental propagiert. Diese sichere Straße soll, entsprechend den Plänen einer Landesrätin, eine vierspurige Schnellstraße werden.
Sicher? Schnellstrasse? Hm ...
Eine sichere Schnellstrasse soll also her und unser schönes Tal zerschneiden. Doch ich frage mich, ob Geschwindigkeit und Sicherheit nicht zwei widersprüchliche Dinge sind? Sterbe ich schneller, wenn ein Reifen bei 80, 100 oder 130 km/h platzt? Oder sterbe ich sicherer, also mit höherer Wahrscheinlichkeit, bei Geschwindigkeiten über 80 km/h? Was also soll das heißen, wenn man von einer sicheren Schnellstrasse durchs Ennstal spricht?
Auch der Klimaschutz darf beim Straßenbau nicht fehlen. Vorgenannte "Bürgerinitiative" propagiert weiters, dass die Umwelt hinkünftig durch den Straßenbau weniger belastet wird. Was soll man nun darunter verstehen?
Ich nehme mir heraus, sämtliche Aussagen abzuleiten:
Der Straßenbau bedingt eine Reduzierung des Lärms, weil die Autos und LKW´s in Zukunft ja eh nur mehr ganz kurz vorbeibrausen. Haben Sie jemals auf der Inntalautobahn einen Parkplatz besucht?
Der Straßenbau bedingt eine Reduzierung der Abgasmenge, weil bei höheren Geschwindigkeiten weniger Kraftstoff verbraucht wird. Eine Internetenzyklopädie (Wikipedia) meint dazu das:
"Mit 180 km/h statt mit 120 auf der Autobahn zu fahren, ist eine Geschwindigkeitserhöhung um 50 %. Der Kraftstoffverbrauchsanteil zur Überwindung des Luftwiderstandes hingegen ist bei gleichem zurückgelegten Weg mehr als doppelt so hoch – er beträgt das 2,25fache. Das bedeutet jedoch nicht, dass das Fahrzeug insgesamt einen mehr als zweifachen Verbrauch aufweist, da der Luftwiderstand nicht allein für den Kraftstoffverbrauch verantwortlich ist.
Bei Fahrt mit konstanter Geschwindigkeit wird der geringste Kraftstoffverbrauch im Bereich von etwa 50 bis 80 km/h erreicht."
Komisch, oder?
Und, der Straßenbau macht unsere Umwelt sicherer, zumal durch die Bodenversiegelung Lebensräume für krankheitsübertragende Insekten oder umfallende Bäume wesentlich reduziert werden.