Die Ennstaler Geldkuh steht definitiv im Oberland, in der Dachstein-Tauern-Region. Alles, was dort steht, ist heilig, unantastbar und vor allem geldbringend. Intensivtourismus, Bodenversiegelung, Landschaftsschwund kennzeichnen diese Region, in der im Jahr 2013 die nächste, zweiwöchige, SkiWM stattfinden soll.
Diese SkiWM sorgt schon im Vorfeld für Kontroverse, beispielsweise im Straßenbau. Anscheinend sei Schladming verkehrstechnisch sehr schlecht erschlossen, ein dort ansässiger Mensch spricht sogar davon, dass Schladming von Radstadt, also von der nächstliegenden Autobahn her, nur über einen "Feldweg" erreichbar sei. Das könne man den, zumeist mit SUV´s anreisenden, deutschen oder holländischen Skiurlaubern ja nicht zumuten. Recht hat er! Aber Schnitt.
In den letzten Wochen kursierten Berichte in den Medien, in denen postuliert wurde, dass Kraftwerke entlang der Enns, zwischen Mandling und dem Gesäuseeingang bei Admont, errichtet werden sollen. Die Enns als Fließgewässer würde hiefür ideale Voraussetzungen bieten, zumal durch die Begradigung und Kanalisierung vor mehr als 100 Jahren der ursprüngliche Charakter dieses Gewässers nicht mehr vorhanden ist. Lediglich die Alt- und Seitenarme sind in diesem Fall dafür äußerst schützens- und erhaltenswert.
Jedenfalls will man auch im oberen Ennstal, im Oberland also, ein oder zwei Kraftwerke, die erneuerbare Energie liefern, hinstellen und stößt in der "betroffenen" Region auf vehementen Widerstand. Unter dem Motto "Wir lassen uns unsere Landschaft nicht verschandeln" wird dort heftigst gegen dieses Vorhaben gekämpft. Angemerkt sein, dass der potentielle Kraftwerksbetreiber nicht aus der Dachstein-Tauern-Region stammt.
Ich leite wieder einmal ab.
Die Ennstaler Geldkuh lässt sich zwar gerne füttern (Bedarfszuweisungen und Subventionen jeglicher Art in Millionenhöhe seitens des Landes Steiermark), aber nicht melken. Sie selbst frisst Unmengen an Strom, will aber ihren Dünger nicht im dortigen Ennsboden verstreuen.
Fakt ist, dass alles, was auf den Südhängen der Tauernregion steht, Geld bringt. Geld, dass in den eigenen Taschen der jeweiligen ortsansässigen Betreiber bleibt. Ob es dadurch zu einer "Verschandelung" der Landschaft kommt sei dahingestellt, es fließt ja dafür Geld.
Fakt ist auch, dass ein oder zwei Kraftwerke, die ein regionsfremder Betreiber führt, einen Fremdkörper darstellen. Kraftwerke bringen für die vorgenannten Region kein Geld, stehen in der Landschaft und jemand anderer verdient.
Fakt ist jedoch, dass diese Kraftwerke Strom für die Region liefern. Und jeder weiß, dass Liftanlagen, Beschneiungseinrichtungen und dergleichen Strom in großen Mengen lieben.
So nicht meine Freunde! Dahingestellt sei, dass ein oder zwei Kraftwerke sicherlich kein Problem darstellen würden, wenn der Betreiber beispielsweise die Planaibahnen wären. Denn da würde das Geld ja wieder oben bleiben und die Schladminger noch mehr von diesem anhäufen. So sieht´s der Alpenfreund jedenfalls.
Dienstag, 9. März 2010
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